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360-Grad-Videos im K019 bearbeiten

Die Bearbeitung von Aufnahmen mit der 360-Grad-Kamera Insta360 Pro2 erfordern Computer mit hoher Rechenleistung. Dafür sind die Rechner im Raum K019 geeignet.

Für die Bearbeitung der Videos ist das Standard-System (Host) und eine Virtuelle Maschine (VM) erforderlich. Im Host erfolgt das Rendern über die besonders performanten Grafikkarten. Dazu werden zunächst die Aufnahmen importiert und mit dem Insta360 Stitcher zu einer 360-Grad-Video-Datei zusammengefügt und exportiert (gerendert). Diese Datei wird dann in der VM in Premiere weiterverarbeitet. Die Datei wird im lokalen Laufwerk D:\360Video\ gespeichert. Dieser Shared Folder ist sowohl im Host als auch in der VM (anderer Laufwerksbuchstabe) verfügbar.

System starten

Start und Login

Wenn Sonderzeichen falsch angezeigt werden und einzelne Buchstaben vertauscht sind ("z" und "y"), dann ist die Tastaur auf eine englische Tastenbelegung eingestellt. Ändern Sie in dem Fall das Keyboard-Layout auf eine deutsche Belegung:
  * Klick in der Taskleiste rechts unten auf ''ENG''.
  * Wähle ''DEU (German) Germany''.

VM starten

Falls im linken Bereich keine VM angezeigt wird, dann

Wechsel in die VM und Anmeldung

Im Host: Insta360 Stitcher

Import

SD-Karten kopieren

Die Aufnahmen müssen zunächst von den SD-Karten aus der Kamera in den Computer übertragen werden.

Wenn die Aufnahmen auf eine externe Festplatte kopiert werden sollen, muss diese mit dem Dateisystem "NTFS" formatiert sein. Anderweitig erscheint der Hinweis auf zu wenig Speicherplatz (trotz möglicherweise ausreichend Kapazität). In dem Fall muss die Festplatte folgendermaßen neu formatiert ("gelöscht") werden:
  * Starte den Windows Explorer.
  * Klick rechts auf das externe Laufwerk.
  * Klick auf ''Formatieren ...''.
  * Stelle den Wert bei "File System" auf ''NTFS''.
  * Klick auf ''Start''.
ACHTUNG: BEIM FORMATIEREN WERDEN ALLE DATEN AUF DEM DATENTRÄGER GELÖSCHT! DER VORGANG KANN NICHT RÜCKGÄNGIG GEMACHT WERDEN!

Import in den Stitcher

Bearbeitung

Stitch-Optionen

Für die Bearbeitung muss auf der rechten Seite im Abschnitt „Stitch“ folgendes eingestellt werden:

Reference Frame

Anhand des Reference Frames erfolgt das Finetuning des Stitchens. Als Reference Frame sollte ein Frame mit klarer Sicht auf das Hauptobjekt oder die Hauptszene gewählt werden. Er enthält idealerweise Elemente, die über die Nähte zwischen den Kameras hinweg sichtbar sind.

Wenn im Popup-Fenster Das Vorschaubild nicht angezeigt wird und stattdessen ein andauerndes Ladesymbol erscheint, dann schließen Sie das Pop-Fenster und wählen rechts oben bei "Stitching Mode" die Option ''New Optical Flow'' aus.

Opticalflow Stitching Range Ein größerer Winkel kann zu einer besseren Stitching-Qualität führen, insbesondere bei nahen Objekten, erfordert jedoch mehr Zeit für den Stitching-Prozess. Kleinere Winkel können nützlich sein, um Probleme wie Parallaxenfehler oder sichtbare Nahtlinien zu vermeiden. Der Winkel beträgt bei 2D (monoscopic) max. 20 Grad, bei 3D (stereoskopisch) max 16 Grad.

Empfohlene Einstellungen: Es wird empfohlen, den Winkel nach Möglichkeit auf das Maximum zu setzen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. In Situationen mit bewegten Objekten oder komplexen Hintergründen kann es jedoch sinnvoll sein, den Winkel zu reduzieren, um eine schärfere Nahtlinie zu erreichen.

Template Stitching Range Einstellung des Sichtwinkels: Der Template Stitching Range wird typischerweise auf etwa 3 Grad eingestellt. Dies ermöglicht eine präzise Berechnung der Nahtlinie und sorgt für eine schärfere und weniger sichtbare Naht zwischen den einzelnen Bildbereichen.

Einfluss auf die Bildqualität: Ein kleinerer Winkel führt zu einer schärferen Nahtlinie, während ein größerer Winkel möglicherweise zu Geisterbildern von sich bewegenden Objekten führen kann. Daher ist es wichtig, den Winkel sorgfältig zu wählen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Clip Trimmen

Vor dem Export kann bei der Aufnahme am Anfang und am Ende etwas weggeschnitten („getrimmt“) werden:

Startpunkt des Videos setzen

Endpunkt des Videos setzen

Ausgabe

Wenn alle Einstellungen korrekt sind, kann der Clip gerendert werden. Dafür werden folgende Einstellungen im rechten Bereich im Abschnitt „Output“ vorgenommen:

Der Render-Fortschritt wird unter dem Preview-Fenster im Reiter „Processing“ angezeigt. Nach Fertigstellung ist der Clip fertig für den Import in Premiere in der VM.

In der VM: Adobe Premiere Pro

Import

Bearbeitung

Bei Performance-Problemen ("ruckelige" Wiedergabe) stellen Sie in Premiere im Pulldow-Menü rechts unter dem Vorschaufenster die Anzeigeleistung von "Voll" auf einen kleineren Wert.

Texte, Grafiken, 2D-Filme in die 3D-Szene einfügen

Elemente wie Texte, Grafiken oder herkömmliche 2D-Filme müssen sowohl im oberen Stream für das linke Auge, als auch für den unteren Stream für das rechte Auge eingefügt werden. Der vertikale Abstand der beiden Elemente (Y-Versatz) beträgt mit 3840 Pixel genau die Hälfte der Bildhöhe. Der X-Versatz ist der horizontale Abstand der Elemente. Er repräsentiert die Tiefe im Raum.

Wenn die X-Werte der Elemente im oberen und im unteren Stream gleich sind, dann erscheint das Objekt in der 3D-App unendlich weit entfernt. Je höher der X-Versatz, desto näher erscheint das Objekt. Um die richtige Positionierung des Elements in der Raumtiefe zu gewährleisten, ist ein Referenzobjekt (z.B. Person, Handy o.ä.) nötig. Das Referenzobjekt muss bereits während der Aufnahme zumindest kurz auf der Aufnahme zu sehen sein. (Und wird dann vor der eigentlichen Performance wieder entfernt.) Der X-Versatz des Referenzobjekts entspricht dem X-Versatz, der für das virtuelle Grafik-Element erforderlich ist.

X-Versatz des Referenzobjekts messen

Beispiel:

  Neuer X-Wert=3992 
  3992-3840=152 
  Der X-Versatz beträgt 152 Pixel. (Der Wert wird später benötigt.)

Positionierung des Elements im unteren Stream

Positionierung des Elements im oberen Stream

Y-Versatz

Beispiel:

  Y-Wert vom unteren Element=5577 
  5577-3840=1737 
  Der Y-Wert des oberen Elements beträgt 1737 Pixel.

X-Versatz

Beispiel:

  Ausgelesener X-Wert: 3149 Pixel
  Oben gemessener X-Versatz: 152 Pixel
  3149+152=3301 
  Der X-Wert des oberen Elements beträgt 3301 Pixel.

Die Elemente erscheinen nun in der 3D-Umgebung im gleichen Abstand wie das Referenzobjekt.

Zeitliche Positionierung

Weitere Bearbeitung

Nach Bedarf erfolgen die weiteren Schritte wie bei der herkömmlichen Filmbearbeitung:

Ausgabe

Links

360-Grad-Videos mit der Insta360 produzieren
Offizielles Handbuch zur Insta360 Pro2
Offizielles Handbuch Adobe Premiere Pro
VR-Videos in Premiere bearbeiten